Das Kunsthandwerk versuchte unter Verweis auf die gestalterische und künstlerische Qualität ihrer Werke eine Abgrenzung zum traditionellen Handwerk zu erreichen. Die Kombination der Begriffe
betont die qualitativen und quantitativen Werte handwerklicher Arbeit in Abgrenzung zu den seriellen und massenhaft reproduzierbaren Erzeugnissen der Industrie. Wie dem Begriff Kunsthandwerk
leicht zu entnehmen ist, steht hier handwerkliches, technisches Interesse im Vordergrund. In der Erhaltung von traditionellen handwerklichen Techniken übernimmt das Kunsthandwerk eine wichtige
Aufgabe. Materialität, Verarbeitung und Materialästhetik spielen eine wichtige Rolle, weniger tiefer gehende autonome geistige Prozesse. Vorwiegend bleibt das Schaffen im funktionalen,
angewandten Bereich, oft auch als angewandte Kunst bezeichnet. Häufig wird Gestaltung und ästhetisches Interesse angewandt, um Gebrauchsartikel aufzuwerten. Im Unterschied zu Designern, die
vorwiegend Prototypen für Serien- und Massenproduktion entwerfen, handelt es sich bei Kunsthandwerk vorwiegend um Unikate und Kleinserien, manuell gefertigt. Auch sind meist Gestalter und
praktisch Ausführender, ein und dieselbe Person. Das Kunsthandwerk und Kunstgewerbe entwickelte sich nur in einigen wenigen traditionellen Gewerken des Handwerks, oft unter Verwendung
ausgesuchter Materialien.
Die Definition des Begriffes Kunsthandwerk deckt sich mit weitestgehend mit der englischen Bezeichnung Arts and Crafts im 19. Jahrhunderts und ist im 20. Jahrhunderts mit den Studio Crafts
vergleichbar.